Es ist nicht immer alles eitle Wonne Grießschmarrn in der SFU

siehe Fahrwerksschaden an der 7077:

Leider konnten wir bei unseren Recherchen nicht eindeutig feststellen, wann und wem diese harte Landung passiert ist. Es wurde viel darüber spekuliert und diskutiert, allerdings eben ohne klar eindeutiges Ergebnis.
Für mich gibt es als Erklärung dazu drei Szenarien:

Erstens:

Du verschweigst eine harte Landung oder sonst was außerhalb der normalen Flugprozedur.
Das ist für mich nicht vorstellbar, denn wir leben in der SFU eine Kultur, in der es keine Sanktionen oder drakonische Strafen oder Flugverbote für Missgeschicke gibt. Im Gegenteil, zu gelebter airmanship gehört auch das Vertrauen darauf, dass solche Vorkommnisse selbstverständlich kommuniziert werden, um die Sicherheit des nach dir fliegenden Kollegen zu garantieren.

Stell Dir vor wie DU wegen falsch verstandenem Pilotenstolz vor der Familie vom nachfolgenden Piloten und vor dem Richter stehst.

Oder eine Schritt weiter: Dann stell dir vor du bist der nachfolgende Pilot und dein Vorgänger hat sich gedacht alles halb so schlimm, das war eh kein Ringelpiez, passt eh alles, hat eh keiner was bemerkt. Keine Meldung an den Wart, keine spezielle Kontrolle wird durchgeführt. Und dann verlierst du im bockigen Rotor als nachfolgender Pilot das Höhenleitwerk, weil der vorgeschriebene Check mangels Information nicht durchgeführt wurde.

Nur mal vorstellen!

 

Zweitens:
Du bemerkst nicht, dass dir eine harte Landung, Ringelpiez oder sonst was außerhalb der normalen Flugprozedur passiert ist.
(Zur Erinnerung: es müssen hier spezielle Kontrollen nach Wartungshandbuch durchgeführt werden, es könnten Schäden passiert sein, die beim üblichen preflight-check nicht zu erkennen sind!)

Da würde ich dir vorschlagen deine weitere fliegerische Karriere zu überdenken, denn da war deine workload zu hoch, eigentlich warst du überfordert.

Drittens:
Mehrere härtere Landungen haben zu einer Überbelastung des Fahrwerks der 7077 geführt.

Meiner Meinung nach auf Grund des Bruchbildes rund um das linke Fahrwerk der WT9 und meiner Erfahrung mit Kohle- und GFK-Bauweise auszuschließen.

Mein Fazit:

Wer bewusst besondere Vorkommnisse, sei es im Flug oder beim Flugbetrieb am Boden oder was auch immer verschweigt, lebt keine airmanship und hat in unserer Steirischen Flugsportunion keinen Platz verdient.

Weiters prüfen wir die bessere Überwachung unserer Flugzeuge, es gibt sehr einfache Methoden mit deren wir über ein paar Sensoren samt GPS den Flugzustand, harte Aufschläge etc. in einem Logger dauerhaft speichern können. Leider müssen wir diese Option überlegen.

So, ich schreibe das, weil es mir um den sensibleren Umgang mit unseren Flugzeugen und Geräten geht!

Es kann nicht sein das wie im Fall des Fahrwerkschadens der WT9 der Pilot diese versemmelte Landung nicht bemerkt hat. Kann ja passieren, aber nur mal so drüberschauen reicht nicht. Letztlich haben wir die Schäden nur durch die Demontage der aerodynamischen Verkleidungen entdeckt, beim täglichen preflight check war der Bruch nicht zu entdecken. Auch ich habe mit dem Fahrwerksschaden noch 4 Schlepps gemacht, den Riss beim linken Fahrwerk und das verbogene Bugfahrwerk bei der Vorflug Kontrolle nicht gesehen.
Das in ein Apell an alle, nicht nur die WT9 Piloten, bei vom normalen Flugbetrieb abweichenden Vorkommnissen entsprechend einen Verantwortlichen zu informieren.
Ich schreib hier sehr bewusst vom normalen Flugbetrieb abweichenden Vorkommnissen, denn es geht nicht nur um harte Landungen sondern um unseren gesamten Flugbetrieb.

 
Ihr wisst alle, dass Überwachung nicht mein Ding ist, ich bin für Ehrlichkeit, zu sich selbst natürlich und in der Verantwortung anderen gegenüber, miteinander sprechen, miteinander fliegen, gegenseitig aufeinander aufpassen, nicht schulmeisterlich, sondern in Freundschaft helfend.

Airmanship eben
Euer Obmann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*